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Über Shinson Hapkido  
 
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Trainingsinhalte

Natürlich Bewegen
Sich natürlich zu bewegen bedeutet, jede Bewegung einfach, klar und mit Gefühl (Freude) auszuführen. Das gilt im Shinson Hapkido genauso wie im ganzen Leben. Bewegungen in der Natur wirken einfach, aber kraftvoll und voller Leichtigkeit. Um dies erfahren zu können, muss man Herz und Geist, Atem und Körper als Einheit erleben. Die Kraft von Herz und Geist ist die höchste Energie, aus der alles Leben und alle Körper entstanden sind. Daher sollten Herz und Geist immer an erster Stelle stehen. Deshalb beginnt jede Bewegung im Shinson Hapkido mit dem Blick (mit dem Herzen sehen) und wird mit fließender Atmung verbunden. Der Körper wird vom Herzen geleitet und mit der Kraft des Atems bewegt. So kann man jede Bewegung und das ganze Leben geniessen.
Heutzutage wird jedoch oft umgekehrt gelebt oder trainiert: Zuerst Technik, dann Kraft und erst am Schluss das Ziel! (Jong - Ki – Shin).

Shin - Ki - Jong

1. Blick: Geist (Shin), Bewusstsein: mit dem Herzen sehen, einfach

2. Atem: Energie (Ki): Ruhe und Kraft aus dem Atem schöpfen, klar

3. Technik: Körper (Jong), Bewegung, Aktion: das Leben mit Freude fühlen und genießen

Maumuro Umjigyora - sich mit dem Herzen bewegen.

Reis
Insa – Grüssen (Respekt Training)
Bedeutet Respekt zeigen und trainieren. Achtung und Grüssen müssen immer freiwillig sein und dürfen nicht erzwungen werden. Das echte Grüssen ist eine Do-Technik, die aus dem Herzen kommt. Man grüsst nicht irgendwelche Äußerlichkeiten (z. B. den Rang, Titel, Gürtel etc.), sondern das eine Herz (Il Shim) in allen Wesen und Dingen. Letztendlich grüsst man immer sich selbst.
Insa
Jahse/Sogi – Form, Haltung, «Ein»-Stellung
Jahse bedeutet: natürliche (eigene), schöne, harmonische Form und Haltung; menschliche Würde in der eigenen, naturgegebenen Form; stabile und selbstbewußte (Ein-)Stellung; Form im Gleichgewicht; Stil. Der Ausdruck «Jahse» bezieht sich auf Kopf (auch Augen), Hals, Schultern, Arme, Rücken (vor allem Kreuz), Beine und Füsse – also auf den gesamten Körper (Jong), ebenso wie auf den Atem (Ki) und den Geist (Shin). Blick-Atem-Haltung ist eins. Erst die Gesamtharmonie dieser drei Aspekte (Jong-Ki-Shin) nennt man Jahse.
Jahse
Myong Sang – Meditation
Jedes Shinson Hapkido Training beginnt und endet mit einer Meditation (Myong Sang). Man entspannt den Körper, lässt den Atem ruhig fließen und richtet seine Aufmerksamkeit ganz nach innen. Auch während des Trainings wird geübt, diese Verbindung nach innen aufrecht zu erhalten und bewusst wahrzunehmen. Zu meditieren bedeutet in sein wahres Herz zu schauen. Das kann jeder machen, unabhängig von der Religion und Weltanschauung. Wer regelmäßig meditiert, wird immer ruhiger und klarer. Man nimmt sich selbst im Hier und Jetzt immer deutlicher wahr und spürt die Einheit von allem, was existiert (Do). Um Do näher zu kommen, muss man sein Herz von den harten Schalen aus Ängsten, festen Vorstellungen, Egoismus, Habgier etc. befreien und es weit öffnen. Dann wächst das (Selbst-)Bewusstsein und die klare Erkenntnis, dass Mensch und Natur untrennbar miteinander verbunden sind: Himmel-Erde-Mensch und alles Leben ist eins (Einheitsmeditation: Chon-Jie-In Myong Sang).
Myong Sang
Ki-Do-In – Energie- und Heilgymnastik
Ki ist die Lebens- und Heilkraft, die jedes Lebewesen besitzt. Das ganzheitliche Ki-Training von Shinson Hapkido, vor allem die Energie- und Heilgymnastik, heisst Ki-Do-In. Ki-Do-In lehrt, die Energie (Ki) zu befreien und auf den richtigen Weg zu leiten (Do-In). Wenn das Ki richtig fließt, heilt und stärkt es Körper und Geist. Ki-Do-In kann entweder langsam und meditativ als Heilgymnastik ausgeführt werden, als dynamisches Konditionstraining oder als Aufwärm-, Lockerungs- und Dehnungsgymnastik für den ganzen Körper. Es gibt auch spezielle Übungen, die ein bestimmtes inneres Organ kräftigen oder bei besonderen Beschwerden und Krankheiten, z. B. Bluthochdruck, Diabetes etc., helfen (Ki-Do-In Bop, Bop = Technik).
Ki-Doin
Danjon Hohupbop – Energieatemtechniken
Atmung bedeutet Leben und beeinflusst die Gesundheit. Daher wird der Atmung beim Shinson Hapkido besonderes Augenmerk geschenkt. Atmen wird bewusst erlebt und kann gezielt zur Lenkung und Stärkung der Lebenskraft (Saeng Ki) eingesetzt werden. Dabei fördern gezielte Übungen Organe bzw. Körperregionen sowie die Harmonisierung von körperlichen Kreisläufen (Blut, Lymphen, Hormone). Neben der Stabilisierung der körperlichen Ebene wird gleichzeitig die seelisch-geistige Ebene gefördert und ausgeglichen. In diesem Sinne wird auch die Stimme im Training verwendet. Sie hilft, den Bewegungen Ausdruck zu verleihen und sie zu verstärken.
Danjon Hohupbop
Sugisul & Jokgisul – Hand- und Fusstechniken
Shinson Hapkido enthält eine Vielzahl von Handtechniken (Sugisul oder Songisul) und Fußtechniken (Jokgisul oder Balgisul). Die Handtechniken werden mit allen Teilen und Formen der Hand, des Armes und der Brust bis zu den Hüften ausgeführt. Zu den Fußtechniken zählen Bewegungen mit allen Teilen und Formen der Füsse und Beine bis zu den Hüften. Um Fehlbelastungen und Dysbalancen vorzubeugen, sollte man sich sowohl bei den Hand- als auch bei den Fußtechniken immer aus der Hüfte heraus bewegen und beide Seiten gleichmäßig trainieren. So stärken z.B. die Handtechniken in erster Linie die Organe im Oberkörper (vor allem Lunge und Herz) und aktivieren die Meridiane, die in den Händen beginnen oder enden.
Sugisul
Nakbop – Falltechniken (Katzenfalltechniken)
Alle Falltechniken werden in fünf Stufen unterrichtet und trainiert. Schrittweise lernt man, wie man sich richtig auf das Fallen oder Abspringen vorbereitet, ausatmet und fällt, landet, die Auftreffkraft dabei ableitet und wieder aufsteht. Menschen, die in ihren Bewegungen eingeschränkt sind oder sich nur langsam bewegen können, sowie Senioren brauchen die Falltechniken nicht auszuführen (weder im Training noch in den Prüfungen).
Nakbop
Su - Befreiungs- und Verteidigungsstrategie
Sul-Techniken dienen der Verteidigung gegen innere und äußere Angriffe und zum Schutz von Leben und Gesundheit. Durch wiederholtes Üben der Sul-Techniken (besonders durch die Hebel- und Wurftechniken) werden die Muskel und Gelenke gelockert, massiert und gekräftigt. Durch das in die Su-Übungen integrierte Drücken der Energiepunkte wird der Ki- und Blutkreislauf reguliert, wodurch die inneren Organe gestärkt werden.
Su
Yaksok Daeryon – Festgelegte Aktionen
(mit PartnerIn)

Bei dieser Art Training werden die oben angeführten Techniken als Übungen mit einer oder mehreren Partner/innen durchgeführt. Diese werden mit Hebeln und Wurftechniken verbunden und folgen sie Bewegungsprinzipien, wie man sie auch in der Natur findet: Fluss, Kreis und Anpassung. Es wird nicht gegen­ein­ander gearbeitet, sondern die Kraft der Partner umgewandelt. Dadurch lernt man, sich selbst zu schützen und im Notfall zu verteidigen. Dies hilft, Ängste im Umgang abzubauen. Durch den natürlichen Charakter der Bewegungen wird nicht die Konfrontation eingeübt, sondern der konstruktive Umgang. Dabei werden auch hier die Techniken so trainiert, dass sie einen ge­sund­heitsfördernden Charakter erhalten (z.B. können Hebeltechniken so angewendet werden, dass nicht Gelenke verletzt werden, sondern wie eine Art Akupressur oder Druckmassage wirken).
yaksok
Hyong – Formlauf
Ein Formlauf ist eine längere Kombination von Formen und Techniken, die nicht einfach nur aneinander gereiht, sondern mit Herz/Geist und Ki-Atmung zu einer lebendigen, fließenden Einheit verschmolzen werden. Er gleicht einem Tanz (Chum), bei dem man sich zur Melodie des eigenen Herzens bewegt. Ein Formlauf ist eine Bewegungsmeditation. Sich meditativ zu bewegen bedeutet, in der Dynamik der Bewegung die tiefe Ruhe und Freude des wahren Herzens zu fühlen und zu bewahren. Jeder Formlauf hat ein besonderes Thema, das oft von der Natur oder Fantasie inspiriert ist (z. B. Kranich-, Affen und Drachen-Hyong). Ein Hyong ist wie ein Spiegel, der den Zustand des Körpers und des Herzens deutlich reflektiert. Es mag nicht immer leicht sein, in diesen Spiegel zu schauen, aber wer es wagt, wird schnell erkennen, wo seine inneren und äußeren Widerstände sitzen, und kann beginnen, daran zu arbeiten. Durch regelmäßiges Üben kann man wieder zu seinem natürlichen, gesunden Körper finden und Selbsterkenntnis (Erleuchtung) erlangen.
Hyong
Gigu Sul – Techniken mit Gegenständen
Shinson Hapkido enthält Techniken mit den klassischen Kampfkunstwaffen (z.B. Stock, Schwert usw.) und mit den verschiedensten (Alltags-Gegenständen wie Spazierstock, Gürtel, Tuch, Fächer etc. Im Shinson Hapkido gibt es drei Grundarten von Stöcken, Kurz- Mittel- und Langstock. Die drei Grundarten gibt es in vielen Varianten, z. B. mit Messern, mit mehreren Stockgliedern, mit Ketten uvm.
Der Stock sollte wie ein Teil des eigenen Körpers empfunden und bewegt werden. Erst wenn Körper, Atem, Herz/Geist und Material miteinander zur Einheit verschmelzen, wird die Stocktechnik lebendig und harmonisch. Durch den Stock und andere Gegenstände werden Reichweite und Schlagkraft z.T. erheblich vergrößert. Deshalb darf damit nicht herum­gespielt werden. Das Training mit Gegen­ständen erfordert Respekt (Yeey) und einen klaren Geist (Jong Shin). Es beginnt und endet daher immer mit einer innerlichen Reinigung (Myong Sang) und ist mit größter Konzentration und Achtsamkeit durchzuführen.
Gigu Sul
Ki – Kyogpa
Bruchtests sind oft spektakuläre Aktionen in Kampfkunst-Vorführungen. Dabei werden dicke Bretter oder sogar Steine mit der bloßen Hand oder anderen Techniken zerschlagen. Es kann dann leicht der Eindruck entstehen, dass das Ziel die Zerstörung des Materials ist. Die eigentliche Intention beim Bruchtest besteht aber darin, die «innere Mauer» von Angst, Zweifel, Widerstand und Schwäche zu durchbrechen und Selbstvertrauen und Mut zu gewinnen. Beim Kyogpa testet man seine Konzentration und Kraft. Ein Bruchtest erfordert, dass man körperliche Kraft, Lebensenergie, Herz und Geist verbindet und auf das Ziel konzentriert. Dann entsteht eine enorme Energie, die innere und äußere Mauern zerbrechen kann. Sinn des Bruchtests ist es jedoch nicht, zu zerstören, sondern Körper, Atem, Herz und Geist zu befreien und in einer konzentrierten Aktion zu vereinen.
Ki-Kyokpa
   
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